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1. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 16

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
16 Überschau der geographischen Verhältnisse des Reiches. scheiden ermöglichen vielfach eine leichte Verbindung der Hauptströme durch Kanäle. Hinsichtlich der Ausdehnung ihrer Gebiete nehmen sie eine Mittelstellung unter den Flußsystemen des Erdteils ein. Deutschland hat 15 000 km Wasserstraßen, die dein großen Schiffsverkehr zugänglich sind, und nur Rußland übertrifft es hierin. Die größte Bedeutung für die Schisfahrt hat der Rhein, da er wegen seines Ursprungs in den Gletschern des Hochgebirges meist auch während des Sommers hohen Wasserstand auszuweisen hat. Verbindende Wirkung der deutschen Ströme. Die deutschen Fluß- systeme verbinden die drei Höhenstufen innig miteinander: der Rhein Hochgebirge, Mittelgebirge und Tiefland; Weser, Elbe und Oder Mittelgebirge und Tiefland. Die vereinigende Kraft der Ströme bringt auch die Menschen einander näher und unterstützt zugleich die Vereinheitlichung des gesamten deutschen Lebens in gei- stiger wie wirtschaftlicher Beziehung, namentlich aber in Hinsicht auf den Verkehr. Die deutschen Ströme ganz besonders verketten Deutschland zu einem einheitlichen Wirtschaftsgebiet. Einfluß der Bodengestalt auf Anbau und Verkehr, a) Bon größter wirtschaftlicher Bedeutung ist das Vorherrschen des Tieflands, das fast 2/3 der Gesamtfläche Deutschlands einnimmt. Es umfaßt nicht bloß die Norddeutsche Niederung mit ihren tieseingreifenden Buchten am Rhein, der Ems, der Saale, Elbe und Oder, sondern auch die langgestreckte Oberrheinische Tiefebene mit der breiten Frankfurter Bucht, die Wetterau, den Untermain bis Schweinfurt und das untere Neckartal bis gegen Stuttgart. Das Tiefland ermöglicht eine reiche Entfaltung des Flußnetzes, es setzt der Anlage von Schienen- wie Kanalwegen fast keine Hindernisse ent- gegen, es ist klimatisch bevorzugt gegenüber dem Hochland, es bietet dem Ackerbau die günstigsten Bodenverhältnisse dar und es begünstigt vor allem die Bildung großer Staatswesen. Tatsächlich ist die Einigung Deutschlands vom Norddeutschen Tiesland ausgegangen. Die Zusammenlagerung des Tieflands mit dem Meer, dann die alten oft- westlichen Talzüge, große, von der Natur geschaffene Verkehrswege, erscheinen als weitere Gaben des Norddeutschen Tieflands. b) Auch die zahlreichen Mittelgebirge, die das Reich in seiner Mitte wie im S. erfüllen, erweisen sich in Wirklichkeit lange nicht in dem Maß verkehrsstörend und sondernd, wie dies lange zum Schaden unserer wirtschaftlichen und politischen Entwicklung angenommen wurde. Der deutsche Boden ist trotz feiner zahlreichen Gebirge recht wegfam. Zu den großen Wasserstraßen, die die Mitteldeutsche Gebirgsschwelle von S. nach N. durchziehen, gesellen sich noch die breite Talsenke der Wetterau, die von Frankfurt nach Kassel sührt, und weiterhin das Tal der Leine, das zur Nordsee leitet, die Kinzig-Fulda Senke zwischen Vogelsberg und Rhön, die breite Bucht des Grab- selds zwischen dem Mittlern Main- und dem Werratal, die Senken im O. und W. des Fichtelgebirgs und die wichtigen Sudetentore. Die Wasserscheiden in den Mittel- gebirgen liegen oft nur wenige Meter über den Quellgebieten, so besonders zwischen dem Donau- und Maingebiet im Fränkischen Jura, wo stellenweise sogar eine Art

2. Länderkunde von Deutschland (Wiederholungskurs), Verkehrskunde, Mathematische Erdkunde und Kartenkunde - S. 17

1912 - Berlin [u.a.] : Oldenbourg
Deutschlands Gewerbe und Industrie. 17 Flußgabelung (Bifurkation S. Iv S. 21) auftritt. Dieser Umstand ermöglicht die Ausbildung eines noch großartigeren N. und S. verbindenden Kanalnetzes in Deutschland, eine Aufgabe der nahen Zukunft. (S. S. 27.) Die Täler der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle liegen tief und geschützt und zeichnen sich daher durch mildes Klima und reichen Bodenertrag aus. e) Selbst die Alpen, obwohl ein Hochgebirge, erweisen sich in hohem Maß wegsam. In den breiten Tälern führen bequeme Pfade nach Österreich, zum Brenner und weiterhin nach S.; nicht weniger als 14 Sackbahnen dringen mehr oder weniger tief ins Hochgebirge ein, das überdies durch treffliche Straßen und einen ausge- dehnten Post- und Automobilverkehr nach allen Richtungen erschlossen ist. Deutschlands Bodenformen stellen dem Verkehr nirgends unüberwindliche Hindernisse entgegen, sie erweisen sich diesem vielmehr zumeist sehr günstig. V. Deutschlands Gewerbe und Industrie. Noch bis in die Mitte des vorigen Jahrhunderts beschäftigten sich 2/3 des deutschen Volkes mit Landwirtschaft, Deutschland war vorwiegend Agrarstaat. Dies hat ich seitdem wesentlich geändert. Die gewaltig anwachsende Bevölkerung vermag

3. Für Präparandenanstalten - S. 117

1912 - Breslau : Hirt
I. Europa, — 2. Das Deutsche Reich. 117 bischofs und eines Kurfürsten. Unter den zahlreichen kirchlichen Bauten ist weltbekannt der Kölner Dom, das schönste gotische Bauwerk Deutschlands, begonnen im 13. Jahrhundert und vollendet nach Gründung des Deutschen Reiches. Jetzt ist Köln Sitz der Rheinischen Dampffchiffahrtsgesellschast und Hauptverkehrspunkt auf den großen Strecken Berlin—paris und Belgien— England. Starke, weit hinausgeschobene Forts decken die Stadt, die mit dem Vorort Deutz reichlich 72 Mill. Einwohner hat und damit die zweitgrößte Stadt Preußens ist. Stromabwärts liegen die Häfen des „bergischen" Landes' Düsseldorf (358), weitberühmt durch seine Malerakademie und seine Musikfeste. In der Nähe liegt Kaiserswerth, wo aus kleinen Anfängen die ausgedehnten Fliednerschen Anstalten sür innere Mission entstanden, deren Diakonissen in drei Erdteilen tätig sind. Es folgt der Jndustrieplatz Duisburg ldus- bürg] (229), der mit dem Hafen Ruhr ort zu einer Großstadt verwachsen ist. Ruhrort1 ist großer Jndustriemittelpunkt und besitzt den größten Fluß- Hafen des Festlandes (Bild 77). An der Mündung der Lippe liegt Wesel und nahe der deutschen Grenze links vom Rhein Kleve. § 174. Die Ems, der kleinste unter den deutschen Hauptflüssen, ent- springt am Südwestabhange des Teutoburger Waldes. Sie ist kürzer als die Mosel, fließt durch den Dollart und mündet in zwei Armen bei Borkum, das zum Schutze der Mündung befestigt ist. In ihrem Oberlauf durchfließt die Ems die Münstersche Tieflands- bucht. Sie ist eingelagert zwischen Teutoburger Wald und Haar und wird entwässert durch die Ems und die Lippe. Im 3 hat das reiche Steinkohlen- lager zahlreiche Bergwerke und Eisenindustrie ins Leben gerufen. Hier, „wo der Märker Eisen reckt", liegt Hamm, die alte Hauptstadt der Graf- schast Mark, jetzt Knotenpunkt der westfälischen Eisenbahnen, reich an Eisen- gießereien. Im innersten Winkel der Tieflandsbucht gründete Karl der Große Paderborn (30) neben Münster und Minden als Bischofssitz im westfälischen Sachsen. Am Rande des Gebirges, in der fruchtbaren Soester Börde, folgt Soest [soft], in der Hansezeit eine der ersten deutschen Handels- städte; jetzt hat es bedeutenden Getreidehandel. Den Mittelpunkt bildet Münster, eins der von Karl dem Großen im Sachfenlande angelegten Bistümer, jetzt Sitz der Regierung und Universitätsstadt. § 175. Von steigender Bedeutung für den deutschen See- und Binnen- verkehr ist in jüngster Zeit Emden geworden. Hier mündet der Dort- mnnd—ems-Kanal, durch den die rheinisch-westfälischen Jndnstriebezirke mit der Nordsee in schiffbare Verbindung gefetzt sind, während dieser Ver- kehr früher nur über den Rhein und durch Holland ging. Emden ist als Handels- und Freihafen, zugleich als Hafen für die Hochseefischerei auf Heringe bedeutend'. Zeichnung: Die Ems und der Dortmund — Ems-Kanal. Der Oberlauf der Lippe ist aufzunehmen. 1 Ort = Spitze. (Ssergt. Brüsterort, Schwarzort.)

4. Für Präparandenanstalten - S. 174

1912 - Breslau : Hirt
174 C. Länderkunde. .schetländ^-Jnseln im N und die Normannischen Inseln an der sranzö- fischen Küste sind. Vom Festlande ist es im 0 getrennt durch die Nordsee, im S durch den Kanal, der mit der Nordsee durch die 31 km breite Straße von Calais sdover verbunden ist; im W und 0 steht es in offener Verbindung mit dem Atlantischen Ozean. § 271. ^Kusteugliederung. — Aufgaben. 1. Vergleiche Griechenland und Großbritannien in diesem Punkte! 2. Zeige — ohne die Namen zu uennen —, wie die Einschnitte an der Ost- und Westküste einander entsprechen! 3. Gib nach dem Maßstab an, wie weit auseinanderliegen: London—bristol "brißt'l], Hull—liverpool, der Firth [förfc] of Förth [förß]—Firth of Clyde kleidl! 4. Ist ein Punkt zu fiuden, der über 120 km vom Meer entfernt ist? ^272^/Bodengcstalt. Ähnlich wie in Skandinavien ist der W und Nw von Gebirgen, der 0 von Tiesland erfüllt. Der höchste Gipfel, der Ben Nevis [itttits oder rtetvis] in Schottland, ist nur 135(3 m hoch. Die britischen Gebirge sind also Mittelgebirge. Zu unterscheiden sind: a) in England: 1. Das Bergland von Cornwall ^kornnal^ es ist reich an Zinn und Eisen. 2. Das felsige, waldarme Hochland von Wales snalsi; im ^ ent- hält es viele Kohlen und Eisenerze. 3. Die niedrige Penninische Kette im mittleren Nordengland und das seenreiche, anziehende Bergland von Cnmberland jmnberländ, beide sind an den Rändern kohlen- und eisenreich. b) in Schottland: 1. Südschottisches Bergland; 2. nördlich des kohlen- und eisenführenden Schottischen Tieflands das feen- und fchluchtenreiche Schottische Hochland, das durch den Kaledonischen Kanal geteilt wird. Das Tiesland Südenglands, das Londoner Becken, ist eine Fortsetzung des Pariser Beckens. Mit seinen Feldern, Hügeln, Wiesen und Gärten, seinen Dörfern und Schlössern bildet es die schöne englische Parklandschaft. Ter nordwestliche Teil des Tieflandes ist reich an Stein- kohlen und Eisenerzen. § 273. Die nur kurzeu Flüsse des vereinigten Jnsellandes sind infolge der vielen Niederschläge wasserreich, tief und darum trefflich schiffbar, so daß sie die Bewohner des Binnenlandes leicht ans Meer führten. Da die Flut in die Mündungen tief eindringt, konnten auch an Kleinen Flüffen bedeutende Häfen entstehen. Die Trichtermünduugen der Themse und des Humber [ljrimb'r] bilden an der englischen Ostküste die beiden wichtigsten Eingänge von der Nordsee her. Der verkehrsreichste Strom ist die Themse, obwohl sie nur wenig länger ist als die Ems. Die britischen Küsten und Flüsse sind durch viele Kanäle miteinander verbunden. Der wichtigste Kanal ist der Manchester-Seekanal.

5. Für Präparandenanstalten - S. 200

1912 - Breslau : Hirt
200 V. Länderkunde, 109. „Wolkenkratzer" von New Port, Das Innere der Hochebene ist wegen der Randgebirge trocken, außer- halb der Gebirge waldlos und stellenweise fast eine Wüste. 90 des an- gebauten Landes sind künstlich bewässert. Tie Gebirgsbäche sammeln sich zum Teil in abflußlosen Seen, unter denen der Große Salzsee der bedeu- tendste ist. Die Flüsse bilden, wie alle Hochebenenströme, tiefe Schluchten- täler, insbesondere der Colorado, dessen Mittellaus sich 1800 m tief in das Plateau eingeschnitten hat. Seine in Terrassen abfallenden Felswände mit ihren wundervollen Gesteinen bieten ein Bild von größter Pracht. § 312. Die Weltplätze der Ostküste. Der No mit seinen reichen Boden- schätzen an Kohle und Eisen, seinen schiffbaren Flüssen und günstigen Buchten hat die dichteste Bevölkerung und ist Hauptsitz des atlantischen Handels. Hier entstand Boston [boft'it] (070), die älteste Großstadt der Union, der zweitgrößte Hafen und ein Mittelpunkt der Kunst und Wissen- schast. Der bedeutendste Hafen ist New York >nju jürk^. Seine Lage ist außer- ordentlich günstig. Keiner der östlichen amerikanischen Weltplätze ist mit dem reichen Hinterlande so günstig verbunden wie New Jork durch das breite und tiefe Tal des Hudson. Der älteste Teil der Stadt (von den Holländern angelegt und von diesen Nen-Amsterdam genannt) liegt ans einer aus festem Felsboden bestehenden Insel des Hudson, der durch einen Kanal mit dem ^ntärio-See in Verbindung steht. Nach dem „fernen Westen" sichren zahlreiche aus den Massenverkehr ein- gerichtete Bahnen, darunter eine elektrische Schnellbahn nach Chicago. So entstand hier eins der Bevölkerungszentren der Erde. Die Stadt hat mit dem durch riesenhafte Brücken und Tunnel verbundenen Brooklyn [bruklin 4,s Mill. Einwohner, darunter % Mill, Deutsche. Sie ist das Ziel von mehr als 70 Dampferlinien, die Landungsstätte der meisten Auswanderer, der zweitgrößte Hafen der Welt. Fast die Hälfte des auswärtigen Handels der Union geht über New York. Die Stadt ist wie alle amerikanischen Städte regelmäßig gebaut: die nieisten Straßen schneiden sich unter rechtem Winkel.

6. Teil 2 - S. 87

1908 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
§ 43. Das Königreich der Niederlande (Holland). 87 unterschied. Daher ist es seit 1830 ein selbständiges erbliches Königreich, welchem alle europäischen Mächte volle Neutralität zugestanden haben. Die Herrscher sind aus dem deutschen Hause Sachsen-Koburg. Die be- deutendsten Städte sind: Im Berglande: Lüttich, an beiden Seiten der Maas, Uni- versität, 160 000 Einw., Hauptsitz der Waffen- und Tuchfabrikation, inmitten von Hüttenwerken und Bergbau. — Verviers mit vielen Tuch- und Seidenfabriken. — Namur, Festung am Zusammenfluß der Sambre und Maas. Im Hügel- und Tieflande: Brüssel, Haupt- und Residenz- stadt, schön gebaut, mit einer Oberstadt, dem Wohnsitz der reichen, französisch sprechenden Bevölkerung, und einer Unterstadt, wo die flämischen Fabrikarbeiter wohnen. Viele Fabriken für Teppiche und Spitzen. 600000 Einw. — 16 km s. von Brüssel liegt das Schlachtfeld von Belle Alliance oder Waterloo, wo die Preußen unter Blücher und die Engländer unter Wellington 1815 Napoleon I. besiegten. — Ant- werpen, an der hier für Seeschiffe fahrbaren Schelde, Haupt- und Zentralfestung für Belgien, sehr bedeutende Handelsstadt in Petroleum, Kaffe, Baumwolle (die zweite des Festlandes), 280000 Einw. — Strom- aufwärts Gent, ebenso wie Brügge schon im Mittelalter durch die flandrischen Tuche berühmt. — Ostende, weltbekanntes Seebad am flachen Dünenstrande und Überfahrtshafen nach England. §42. Das Grotzherzogtum Luxemburg zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien gelegen, ist von eisen- reichen Gebirgszügen, den Ausläufern der Ardennen, und der lothringischen Hochfläche durchzogen, die von Wald bedeckt sind. Seine Bevölkerung, die deutsch und katholisch ist, treibt daher Bergbau, in dem n. Hügellande Ackerbau. An dem kurzen Stück des l. Moselufers, das zu dem Ländchen gehört, wird Wein und Obst angebaut. Dem völlig unabhängigen Staat, der dem deutschen Zollverein angehört, ist auch Neutralität zugestanden. Hauptstadt Luxemburg. §43. Das Königreich der Niederlande (Holland). 1. Lage und Bodenbeschaffenheit. Die Niederlande liegen zwischen der Nordsee, welche einen tiefen Einschnitt, die Zuider- see (= Süderfee, im Gegensatz zur Nordsee) bildet, Deutschland und

7. Für Seminare - S. 354

1912 - Breslau : Hirt
354 B. Länderkunde. — Vi. Europa. 3. Königreich Belgien. 29500 qkrn, 7,5 Mill. E., 255 E. auf 1 qkm. Wenig größer, etwas volkreicher als die Rheinprovinz, doppelte Volksdichte des 2). R. § 239. I. Lage. Die Küste Belgiens, nur 70 km lang (= ^ der Landes- grenze), liegt dem Britischen Jnselreiche gegenüber. Die Landgrenze berührt Frankreich, Luxemburg, das Deutsche Reich und die Niederlande. Infolge seiner Lage vermittelt Belgien den Landverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden einerseits und Frankreich anderseits; es ist ferner ein wich- tiges Durchgangsland für die Verbindung Englands mit den Ländern am Rhein und an der Donau und mit Italien. Ii. Bodengestaltung und Bewässerung. Der Bodengestalt nach lassen sich in Belgien drei Landschaftsgebiete unterscheiden: Hoch-, Mittel- und Niederbelgien. Hochbelgien umfaßt den westlichen Teil des Rheinischen Schiefergebirges (das Bergland der Ardeuueu und einen Teil des Hohen Venn), das Gebiet bis zu den Tälern der Sambre und Maas. Zwischen Maas und Schelde liegt Mittellielgien, ein sanftwelliges, tertiäres Hügelland, das von 8 nach N von 200 m auf 50 m Höhe absinkt. Das übrige Gebiet, Niederbelgien, ist ein durchschnittlich 20 bis 10 m hoch gelegenes diluviales Flachland, das im W von einem Marschlandstreifen begleitet wird. Im 0 der Scheldemünduug bildet die Ebene eine einförmige, vielfach mit Heide bestandene Sandsläche, die Campine; im W, in der Landschaft Flandern, be- steht sie aus fruchtbarem Lehmboden. Die belgische Küste ist eine glatte, einförmige Dünenküste, an der nur der künstlich gegen die Versandung ge- schützte Hasen von Ostende (f. n.) einige Bedeutung besitzt. Den Hauptfluß Hochbelgiens bildet die Maas, die in nördlichem Laufe iu einem engen, malerischen Felstale die Ardennen durchbricht (Bild 198). Bei Namur erhält sie ihren größten Nebenfluß, die Sambre. Der Richtung der Sambre folgend, fließt sie dem Nordfuße der Ardeuueu entlang bis Lüttich. Hier wendet sich der Fluß nach N und gewinnt die Ebene. Der wichtigste Strom des Landes, die Schelde, gehört dem Hügel- und Flachlande an. Bei Dooruick (Touruay) wird sie schiffbar, und von Antwerpen ab trügt sie die größten Seeschiffe. Die Mündung der Schelde erweitert sich zu zwei großen, trichterförmigen Armen: der Wester- und der Osterschelde, die mit deu Rhein- und Maasmündungen ein einziges, großes Deltaland in eine Reihe schmaler Landstreisen gliedern. Oster- und Westerschelde gehören schon niederländischem Boden an. Iii. Klima. Das Klima hat einen ausgesprochen ozeanischen Charakter mit mildeu Wintern, verhältnismäßig kühlen Sommern und reichlichen Nieder- schlügen. Landeinwärts, mit der Erhebung des Landes nach 30 sinkt die mittlere Jahrestemperatur (ganz Belgien + 10°), während die Niederschlags- mengen zunehmen. § 240. Iv. Wirtschaftsleben. Mit Ausnahme des Berglandes, in dem die Hoch- slächen meist von Mooren und Heiden, die niedrigen Striche von großen, stellenweise urwaldartigen Wäldern eingenommen werden, und der geest-

8. Für Seminare - S. 508

1912 - Breslau : Hirt
508 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Anteil an der industriellen Entwicklung der südlichen Nachbarschaft nehmen. Der Eisenbahnknotenpunkt Hamm (45) liegt schon im Jndnstrierevier. Fast ohne Unterbrechung wechseln längs des Rheins und der Ruhr Städte und Dörfer ab, die Bergbau, Kokerei und chemische Industrie, Eisen- und Flußstahl- Fabrikation betreiben. Die bedeutendsten Orte des westfälischen Anteils sind: Dortmund (225), ein Mittelpunkt des Kohlenbergbaus und der Bierbrauerei, Bochum (140) und Gelsenkirchen (175). Dortmund bildet deu Ausgangspunkt des für die Verbindung des Ruhrkohlengebietes mit der deutschen Nordsee wichtigen Dortmund —Ems-Kanals, an dessen Weiterführung zum Rhein zurzeit noch ge- arbeitet wird. Die südliche Strecke dieses Kanals bildet einen Teil des Rhein— Weser-Kanals. (Über Rhein—weser- und Mittelland-Kanal s. § 344a.) 4. Das Harzvorland und die Leipziger Bucht. § 331. I. Einzellandschaften. 1. Das Vorland des Harzes. Es reicht im N bis zur Niederung der Aller und der zur Elbe ziehenden Ohre. Als ein welliges Hügelland senkt es sich allmählich zu einer fruchtbaren, mit Löß bedeckten Ebene, in der sich jedoch noch einige Höhenrücken bemerkbar machen. Das Gebiet wird von der Leine mit der Innerste, der Aller mit der Oker und von der Bode entwässert. Das Vorland des Harzes ist das erste Anbaugebiet für Zuckerrüben in Deutschland; auch Weizen und Gemüse (Spargel in der Braunschweiger Gegend) werden hier viel gezogen. Der Bergbau liefert Braunkohlen in der ganzen Zone von Zeitz über Halle bis nach Magdeburg; Kochsalz wird bergmännisch und in Salinen gewonnen. Von ganz besonderer Wichtigkeit sind die bis in die Gegend von Hannover verbreiteten, mit dem Steinsalz zusammen vorkommenden Kalisalzlager (vgl. § 30ob und w. u.). Sie er- möglichen es der Landwirtschaft, den Boden in stärkstem Maße auszunutzen, ohne dessen Leistungsfähigkeit auf die Dauer zu erschöpfen; sie haben ferner die chemische Industrie zur Blüte gebracht. Auf den Zuckerrübenbau gründet sich eine großartige Zuckerindustrie. Manche früher rein ländliche Gegenden haben durch ihre zahlreichen Zuckerfabriken ein ganz industrielles Gepräge er- halten. Handel und Industrie werden gefördert durch die Lage des Harzvor- landes im Zuge des mitteldeutschen Gebirgsrandes, der hier und in der Nähe von verschiedenen südnördlich gerichteten Straßen (Weser-, Saale-, Leine-, Elb- tal) geschnitten wird. § 332. 2. Die Sächsische Tieflandsbucht. Das Harzvorland geht im 0 in die Sächsische Tieflandsbucht über. Diese reicht im No bis zum Fläming, im 3 bis zum Nordrande des Sächsischen Berglandes und bis zur Thüringi- schert Hochfläche. Von allen Seiten strömen bedeutende Flüsse herein, die sich sämtlich in die Elbe ergießen: die Saale mit der Elster (Pleiße), die Mulde, die Schwarze Elster. _ _ Der mit eiszeitlichem Geschiebelehm bedeckte Boden der Sächsischen -nef- landsbncht ist von ausgezeichneter Fruchtbarkeit und vortrefflich angebaut.

9. Für Seminare - S. 413

1912 - Breslau : Hirt
Das Deutsche Reich. — C. Das Süddeutsche Gebirgsland. 413 Gebirgsrandes, Obst, Gemüse, Wein, Tabak (in der Pfalz) und Hopfen (Bild 218). In den wiesenreichen Strichen zwischen dem Gebirgsrande und der Flußtalaue herrscht ansehnliche Viehzucht. Auch Handel und Industrie sind zu be- deutender Entwicklung gelangt. Das Land ist zwar nicht mit Bodenschätzen gesegnet, besitzt aber eine ausgezeichnete Verkehrslage. Von allen Seiten leicht zugüuglich, verknüpft das Rheintal England und die Niederlande mit der Schweiz und Italien; Main und Neckar einerseits, Mosel und Maas anderseits stellen die Verbindung mit und zwischen den westlich und östlich gelegenen Nachbarländern her. Im Norden vereinigen sich die Rheinstraße und die beiden aus Hessen kommenden Straßen, um in zwei Linien rechts und links des Rheins nach 8 zu ziehen. Die linksrheinische Straße verläuft in südwestlicher Richtung weiter durch die Pforte von Burgund zum Dmibs, zur 218. Hopfenernte. öaone und zum Rhone (Rhein—rhone-Kanal; Eisenbahn ^); die andere führt über Basel nach der Schweiz und über den St. Gotthard nach Italien. Eine von Paris und Nordfrankreich herkommende wichtige Querstraße benutzt die Zaberner Stiege, überschreitet bei Straßburg den Rhein und nimmt die Richtung durch das Pforzheimer Hügelland zur oberen Donau, nach München, Wien und dem Orient (vgl. § 272). — Die Verkehrslage kommt in erster Linie dem Handel zugute; aber sie fordert auch die Industrie, indem sie sowohl den Bezug der Rohstoffe als auch den Versand der Erzeugnisse erleichtert. Die bodenständige Industrie verarbeitet die Erträgnisse der heimischen Landwirtschaft 1 Vgl. § 234, Rhöne-Saöne-Tal.

10. Für Seminare - S. 418

1912 - Breslau : Hirt
418 B. Länderkunde. — Vi. Europa. Waldland, das nur im W dürftigem Ackerboden Raum gewährt. Um so fruchtbarer sind die Landschaften am Ostabhang und am Fuß des Gebirges; dort gedeiht herrlicher Wein neben edlen Kastanien. Die sehr bedeutende Industrie im Westrich gründet sich auf die Nähe der Saarkohlen- und -eiseulager. 7. Das Pfälzer Bergland. An die Hardt schließt sich nördlich der Ein- senkung von Kaiserslautern, in der die alte „Kaiserstraße" von Heidel- berg über Saarbrücken, Metz und Verdun nach Paris führt, das Pfälzer Bergland. Es erstreckt sich bis zur Saar und Nahe. Das wegsame Hügel- laud ist durch gewundene Flußtäler in einzelne Gruppen aufgelöst, in denen die härteren Gesteinsmassen, Porphyrkuppen (Donnersberg, 700m) und Basaltgipfel, am höchsten emporragen. Die Rheinseite des Pfälzer Berglandes schmücken Wein- und Obstgärten; allgemein verbreitet ist der Tabakbau. Der Sw des Gebietes besitzt im Saarbrückeuscheu ergiebige Steinkohlen- felder und pflegt daher rege Gewerbtätigkeit. § 278. Ii. Bewohner. Schon im frühesten Mittelalter war die Oberrheinische Tief- ebene ein Hauptsitz deutscher Kultur mit belebten Handels- und Verkehrsstraßen und blühenden Städten, in denen ein handeltätiges, gewerbsleißiges und knnst- sinniges Bürgertum herrschte. Auch in der Gegenwart ist sie eine der blühendsten deutschen Landschaften. Infolge der Ertragfähigkeit des Bodens, der günstigen Verkehrsverhältnisse der Ebene und mancherlei gewerblicher Tätigkeit wohnt die Bevölkerung sehr dicht zusammen. So hat das Großherzogtum Baden im Durch- schnitt 142, Rheinhessen 278, Elsaß-Lothringen 130 und die Rheinpfalz 158 Be- wohner auf 1 qkm. Der S wird vouschwabeu, deren elfässischer Zweig wie im südlichen Schwarz- Wald Alemannen heißt, der N von Franken, den lebenslustigen, frohsinnigen Pfälzern, bewohnt. Die Linie Zabern—wörth—rastatt—heilbronn bildet im wesentlichen die Grenze zwischen den beiden Stämmen. Iii. Staaten und Siedlungen. Staatlich haben Anteil an dem Gebiete Baden, Württemberg, Hessen, Preußen, Bayern und Elsaß-Lothringen. 1. Das Großherzogtum Baden, das sich vom Bodensee bis ins Rheinknie und von hier in schmalem Streifen über den Neckar bis zum Mainviereck erstreckt, besitzt den weitaus größten Teil des 0. Alle bedeutenderen Orte liegen zwischen Rhein und Schwarzwald, auch wohl wie die rebeuumkräuzte Universitätsstadt Frei bürg (85) im Breisgau in einer an- mutigen Bucht des Gebirgsrandes. Bei ihr münden die Straßen aus dem Höllen- tal und treffen die zwischen Schwarzwald und Kaiserstuhl durchziehende Nord-Süd- straße. Die Bausteine zu dem herrlichen, alten Münster lieferte der Buntsandstein des Gebirges. Am Gebirgsraude folgen sich nördlich von Freiburg Offen- bürg (20), wo die Kinzigtalstraße in die Rheinebene ausmündet (Schwarzwaldbahn), Rastatt (15), die ehemalige Bundesfestung am Ausgang des Murgtales, und Baden-Baden (25), die weltberühmte Kurstadt mit heißeu Quellen. Vor dem südlichen Neckarberglande entstand (1715) durch Fürstenwillen Karlsruhe(135), eine Stadt mit ursprünglich fächerförmiger Anlage der Hauptstraßen. Die Lage an der westöstlichen Verkehrsstraße, die hierher geleitete Vereinigung zahlreicher Straßen und Eisenbahnen, der Anschluß an die Rheinschiffahrt im Hafen von Maxau entwickelten die Residenz zur Judustriegroßstadt und zu einem Brennpunkt des
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